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Aktuelles

01.05.2022 | Umfrage

AGS: Ergebnisse der 5. AGS-Corona-Umfrage

(Anzahl der Teilnehmer:innen an der Onlineumfrage: 1800)

Angriffskrieg von Putin vergrößert die Sorgen auch bei den kleinen und mittleren Unternehmen

Die Auswirkungen des Angriffskrieges von Russland gegen die Ukraine haben die zu Jahresbeginn relativ günstige Stimmungslage in der Wirtschaft deutlich eingetrübt. Dies zeigen auch die Ergebnisse der AGS-Umfrage, die wir Anfang März 2022, über 4 Wochen, durchgeführt haben.

Die Sorgen haben sich schlagartig vergrößert, das gilt für Energiepreise, Materialengpässe und Störungen der Lieferketten. Hinzu kommt der anhaltende Fachkräftemangel.

Sie vertreten die Freien Berufen (16%), die Branchen Dienstleistungen, Beratung, Ingenieurwesen (15%) sowie das Handwerk (7%) und die Kultur- und Kreativwirtschaft (8%). Ihrer Struktur nach repräsentieren die Befragten zu fast 75% Einzelunternehmen, gefolgt von GmbH (10%) und GbR (6%).

80% der Befragten beschäftigen bis zu 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, jeweils 8% über 50 bzw. zwischen 10 und 25. Es beteiligten sich über 20% nicht SPD Mitglieder. Die Rückläufer der Umfragen werden von Umfrage zu Umfrage deutlich größer.

Energiepreise sind eine starke Belastung

Für weit mehr als drei Viertel der Befragten stellen die steigenden Energiekosten ein gravierendes Problem für die Wirtschaftlichkeit und die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens dar.

Das wird sich noch deutlich verschärfen, je länger der Krieg andauert. Es wird zu einer Verteuerung bei Dienstleistengen und Produkten für die Verbraucher kommen, da die Kosten nicht mehr kompensiert werden können.

10% der Unternehmen sind bereits auf erneuerbare Energien umgestiegen; für weitere 6% ist dies in Planung. Hinsichtlich der eigenen Fahrzeuge berichten knapp 10%, dass sie bereits auf Elektrofahrzeuge umgestiegen seien. Rd. 14% würden in Kürze diese Investitionen tätigen.

Insgesamt wird die Umstellung der Wirtschaft auf Klima-neutralität von 27% der Befragten positiv gesehen. Hier sollte es weitere Hilfen und Förderprogramme geben.

Über unmittelbare Lieferengpässe berichten fast 17% der Unternehmen. Diese Zahlen sind durch die aktuelle Lage inzwischen deutlich gestiegen (Prognose >50%)

Vom Fachkräftemangel sind mehr als ein Viertel der Befragten negativ betroffen. Hier können sich Chancen durch die ankommenden Kriegsflüchtlinge für die Unternehmen ergeben, wenn es uns gelingt diese schnell in den Arbeitsmarkt, auch durch Anerkennung von Berufsabschlüssen, zu integrieren.

Ein Fünftel der Befragten sind von der Pandemie in ihrer Existenz gefährdet

Auch wenn die Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie schrittweise gelockert werden, so urteilen Anfang März etwas mehr als ein Fünftel der Befragten, dass ihre wirtschaftlichen Aktivitäten existenzgefährdend betroffen seien.

Demgegenüber erklärten rd. 30%, dass die Coronakrise sie nicht betroffen habe.

51% der Befragten gaben an, dass sie Coronahilfen beantragt hätten; 48% erklärten, dass die Hilfen auch geleistet worden seien. Unverändert spricht sich eine deutliche Mehrheit (57%) für den fiktiven Unternehmerlohn als Kenngröße für die Hilfen aus - aus Gründen der Vereinfachung und Entbürokratisierung bei der Antragstellung Hier besteht klar ein Handlungsbedarf!

Für die Impflicht stimmten zwei Drittel der Befragten; 26% sind dagegen. Dies spiegelt die Öffentliche Meinung dazu wieder.

Positiv wird das politische Ziel gesehen, so früh wie möglich eine Exitstrategie aus der Pandemie zu definieren, die seitens der Bundesregierung breit kommuniziert werden müsse (70% dafür, 21% dagegen). Hier hat die Bundesregierung eine Chance zu punkten.

Etwa drei Viertel der Befragten unterstützen die im Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition vorgesehenen Neuregelungen des Zugangs zur Arbeitslosenversicherung und zur Alterssicherung. Die Pandemie hat hier unter den Selbständigen zu einem Umdenken geführt. Eine Absicherung in den sozialen Sicherungssystemen hätte jetzt gute Chancen für eine Umsetzung, dies gilt es zu nutzen.